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 Betreff des Beitrags: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: So 24. Okt 2010, 16:31 
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Vieleicht kennen es schon welche. Es geistert so durch manche Foren.

"Der Jahrtausendwende-Markt in 500 Jahren

Wir haben uns 500 Jahre lang einfrieren lassen, um uns das Reenactment in der Zukunft anzuschauen. Hier ein Bericht:

Wir betreten das Gelände zu Mittagszeit. Es ist etwa so groß wie ein Fußballplatz. Überall stehen Wohnwagen, Gartenhäuschen, Campingzelte, Bauwagen...
Der Veranstalter hat als Datum das Jahr 1985 festgelegt. Wir kommen rechtzeitig zur authentischen Atomkraft-Demonstration. Die Schlachtreihen haben sich bereits aufgestellt:
Auf der Seite der Demonstranten stehen insgesamt etwa 30 Leute bestehend aus 5 Hippies, 10 Rockern 3 Punks, 6 Rappern und 6 Managern.
Auf der Seite der Polizisten stehen 25 Leute bestehend aus 10 Oberhauptkomissaren, 3 einfachen deutschen Polizisten, 4 englischen Polizisten, 2 Bundeswehrgenerälen, 5 Boxern und einem UNO-Blauhelm.
Ich gehe zu der Seite der Polizisten, um ein bißchen nachzufragen. Leicht komme ich mit 2 Oberhauptkomissaren ins Gespräch. Stolz zeigen sie mir ihre Waffen, eine Bockbüchsflinte aus dem Jahr 1965 und ein Bundeswehr G-11 aus dem Jahr 2023.
"Eigentlich haben ja nur einfache Polizisten gegen Demonstanten gekämpft, aber die Rolle des Oberhauptkomissars steht mir irgendwie besser, finde ich", erklärt mir einer der beiden.
Sein Kumpel lehnt sich zu mir rüber: "Und es hätte ja sein können, daß die einfachen Polizisten gerade streiken, und daß deshalb ein paar höhere Dienstgrade für die Demo eingeteilt wurden."
Die beiden Bundeswehrgeneräle, die sich gerade noch mit dem UNO-Blauhelm unterhielten, erzählen mir, daß es zur Jahrtausendwende irgendwo üblich war, daß Soldaten der Polizei geholfen haben. Dann wird das bestimmt auch mal bei so einer Demo in Deutschland 1985 gegeben haben. Der UNO-Blauhelm mischt sich ein: "Und damit der Streit zwischen Polizisten und Demonstranten nicht eskaliert, hat man UNO-Truppen eingesetzt!" Er nickt, mit sich selbst zufrieden.
Ich frage einen der Boxer, was er denn auf der Seite der Polizisten verloren habe. Völlig begeistert erzählt er mir, er sei Muhamed Ali, und er wäre gerade zufällig vorbeigekommen, als er die Demo sah. Da hätte er seine Hilfe angeboten, die die Polizisten natürlich gerne angenommen hätten, da so ein Boxer ja ein toller Kämpfer ist. Die vier anderen Boxer stellen sich als Rocky, Henry Maske, Muhamed Ali und Muhamed Ali vor.
Ich komme mit den englischen Polizisten ins Gespräch. Es sind vier Freunde, die sich für die englische Geschichte der Jahrtausendwende interessieren. Ich bekomme die Information, die englische Polizei hätte keine Waffen getragen, deshalb müßten sie jetzt wie die Demonstranten mit Pflastersteinen kämpfen.

Ich gehe zur anderen Seite, um ein Streitgespräch zwischen einem Manager und einem Punk einerseits und einem Rocker andererseits zu beobachten:
Rocker: "Das ist aber auch nicht ganz authentisch, Manager haben doch nicht demonstriert!"
Manager: "Natürlich, da gab es bestimmt auch welche, die gegen Atomkraft waren!"
Punker: "Klar, und die haben dann den Polizisten eins auf die Mütze gehauen!"
Rocker: "Das habe ich aber noch auf keinem Bild gesehen!"
Manager: "Doch, da gab es einen Manager namens James Bond, der hat in Rußland auch mal gegen Polizisten gekämpft."
Rocker: "Ich dachte, der war Agent!"
Manager "Jaja, und bestimmt auch Manager. Der hat doch auch Jakett und Krawatte an. Das hatten die Manager damals alle, also ist James Bond auch Manager".
Ein Hippie mischt sich ein: "Kennt ihr schon die Theorie, daß es James Bond gar nicht gegeben hat?"
Punker: "Ja ja alles klar! Von diesem Spinner, der behauptet die Ewings in Dallas und die Carringtons in Denver seien eine Fälschung von Leo Kirch!"

Dann werde ich aufgefordert, das Feld zu verlassen, denn die Demo geht gleich los.
Die Reihen stehen sich gegenüber, und die Demonstranten rufen: "Atomkraft nein danke! Atomkraft nein danke!"
Die Seite der Polizisten schreit aus vollem Halse im Chor: "Atooooooooomkraaaaaaft!" und greift die Demonstranten an. Diese werfen sofort mit Styropor-Pflastersteinen. Ein Hippie ruft zu einem Hauptkomissar: "Ich habe es genau gesehen, Du hast 3 Steine abbekommen. Du bist tot!"
Die Polizisten kämpfen erbittert und setzten alle Waffen ein. Diesmal ist sogar ein nach Abbildungen rekonstruierter Wasserwerfer dabei. Gummiegeschosse werden aus nachgebauten 2. Weltkrieg-Mörsern geworfen, als Tränengas benutzt man Kunstnebel. Ein Punker erobert den Wasserwerfer. Damit ist die Schlacht für die Demonstranten entschieden.

Danach mische ich mich in das Markttreiben.
Mir stellt sich der deutsche Bundeskanzler vor: Ein großer kräftiger Mann, der sich Gerhard Kohl nennt. Er sagt, er hätte zwischen 1940 oder so und 2005 regiert. Er könne eine so hochgestellte Persönlichkeit darstellen, denn er habe noch zwei Minister im Gefolge. Franz Josef Strauß und Joschka Fischer. Zwei Jungs, beide etwa 20 Jahre alt, stellen sich vor. Einer trägt einen Jogginganzug. Der andere hat einen 5 Liter Bierkrug am Gürtel hängen, und trägt ein Gewehr auf dem Rücken. "Strauß war Bayer und Jäger!" läßt er mich wissen. "Und die Bayern haben immer Bier aus so großen Krügen getrunken!"
Ich sehe, wie sich zwei Manager (der ganze Markt ist im übrigen voll mit Managern), die direkt nebeneinander stehen mit ihren Handy - Attrappen unterhalten. Auf meine Frage, was das soll, kramt einer der beiden aus seiner Tasche ein kleines Display, und führt mit einen Werbespot mit einem bekannten deutschen Fernsehkommisar vor. "Dieses Filmdokument stammt wohl aus dem Jahr 1990 oder 2000 oder so, und belegt, daß man sich damals immer mit dem Handy unterhalten hat, auch wenn man sich auch so verstehen konnte.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 24. Okt 2010, 16:31 


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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: So 24. Okt 2010, 17:52 
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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Mo 25. Okt 2010, 15:55 
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Sehr geil! Da sieht man mal wie authetisch das Ganze ist was wir wahrscheinlich machen! ^^ Habe auch schon so oft im Kopf mit dem Gedaknen gespielt, was wohl wäre, wenn jemand aus dem Mittelalter über so einem Markt läuft... Schon Hammer! ^^

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"Igor du siehst traurig aus, deine Kulleraugen schauen gerade aus. Steck dir 'ne Banane in dein OHR!!!!!" *sing*

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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Mo 25. Okt 2010, 16:42 
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vllt hat ja schon jemand ne Zeitmaschine erfunden!

Dann könnten wir als bekannter pöbelnder Haufen aus dem Mittelalter da mal reinplatzen
und denen mal zeigen, wo Thors Hammer hängt.

:P wäre bestimmt lustig!

aber ich glaub ich bleib lieber bei unserem Pöbel im Mittelalter. also gleich wieder zurück mit Zeitmaschine


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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Di 26. Okt 2010, 16:41 
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Ich glaub nicht, dass das gut wäre, wenn wir da auf nem Markt im richtigen Mittelalter auftauchen.
Mehr als die Hälfte von uns würde wahrscheinlich gleich zu anfang gefilzt werden - je nachdem, wohin und in welche Zeit man kommt waren z.B. "Wikinger mit isländischem Einschlag" eher unbeliebt ;) .

Und anschließend würde sich das Folk auflösen, weil es gesehen hat, wie wenig erstrebenswert das eigentlich ist usw. ....

Nee, lasst uns lieber der Pseudo-Geschichte frönen!


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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Di 26. Okt 2010, 19:09 
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Ich glaub du hast da was falsch gekriegt Merle.
Die Zeitmaschine würde in die Zukunft reisen (Nils seine Geschichte weiter unten = ca im Jahre 2500)

und das die Wikinger unbeliebt gewesen waren in unserer Zeit , die wir darstellen, glaub ich nicht
macht mich auch ganz traurig :( fühle mich persönlich angegriffen :( :x

das war glaub ich noch ein, zwei Jahrhunderte vorher, wo die raubend und plündernd durch die bekannte Welt zogen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Mi 27. Okt 2010, 15:42 
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Was ne Diskussion.
Ich mag Wikinger "bin ja selber Nordisch und Wikinger".
Rauben und morden können wir später noch *grins*.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Mi 27. Okt 2010, 16:25 
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Danke !
Das baut mich wieder auf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Mi 27. Okt 2010, 17:03 
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Ja, das hab ich nicht so janz verstanden...
Ich dachte jetzt, wir gehen zurück, und gucken uns das wahre MA an, um zu sehen, wie authentisch wir das machen.... hmm ok.

Aber wenn man in die Zukunft kann, gehts auch zurück!
Und ich hatte es befürchtet "fühle mich persönlich angegriffen"
- NATÜLICH NICHT!!!!!
Ich weiß nur nicht ganz, welche Zeit wir denn so darstellen UND je nach Zeit und Ort waren sie ja nunmal eher unbeliebt (Von mir aus auch ein bis zwei Jahrhunderte vorher...)

Also, nix für ungut ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Reenactment... eine Satire...
BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2010, 08:21 
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Zur zeitdaestellung
ih glaub wir Ham uns mal aufs 9 bis 14 Jahrhundert geeinigt.
Da is viel drin zum ausleben und umschauen nach passenden Outfits und daestellungsbereichen.

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" Born to be a Wanderfolkler!"


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